Bakteriologie, Mykologie
Durch Bakterien oder Pilze ausgelöste Infektionskrankheiten zählen bei allen Nutz-, Haus- und Heimtieren zu den bedeutsamsten Erkrankungen. Besonders in der Nutztierhaltung sind bakterielle und auch mykotische Infektionen häufig verantwortlich für Bestandserkrankungen, aber auch bei Haus- und Nutztieren können bakterielle und mykotische Infektionserreger ernste Krankheitsbilder hervorrufen.
Außerdem besteht bei vielen Bakterien und Pilzen, die bei Tieren Erkrankungen auslösen, für Menschen die Gefahr einer zoonotischen Infektion, das heißt einer Übertragung zwischen Tier und Mensch. Bei Nutztieren muss darüber hinaus berücksichtigt werden, dass einige Bakterienarten auch in die von diesen Tieren gewonnenen Lebensmittel wie Fleisch, Eier oder Milch übergehen können und auf diesem Weg eine Übertragung auf Menschen möglich ist.
Zum Nachweis der auslösenden Bakterien- bzw. Pilzart werden entsprechende Proben auf unterschiedlichen Nährmedien und Agarplatte ausgestrichen und in den meisten Fällen zwischen 37-42 °C für mindestens 24-48 Stunden bebrütet. Nach der Bebrütungszeit werden die Agarplatten hinsichtlich der Art und Menge der darauf wachsenden Bakterien bzw. Pilze beurteilt und nach Bedarf Reinkulturen angefertigt. Die Bestimmung der vorliegenden Bakterien- bzw. Pilzarten erfolgt in den meisten Fällen mittels MALDI-TOF-Massenspektrometrie, teils auch biochemisch oder molekularbiologisch.
Für alle nachweisbaren Bakterienarten, die wahrscheinlich krankheitsauslösend bzw. wesentlich am Krankheitsgeschehen beteiligt sind, wird eine Antibiotika-Resistenztestung durchgeführt und das Ergebnis (Antibiogramm) den betreuenden Tierarztpraxen zur Verfügung gestellt.
In der Regel sind die meisten rein bakteriologischen Untersuchungen nach 3-5 Tagen vollständig abgeschlossen. Bei aufwendigen Untersuchungen kann sich die Untersuchungszeit jedoch auch verlängern.