Pathologie, Parasitologie, Histologie

Pathologie

 

Zur Ermittlung der Todes- bzw. Erkrankungsursache werden im CVUA-Westfalen am Standort Arnsberg Sektionen von Nutz-, Haus-, Heim-, Wild- und Zootieren durchgeführt.

Im Haus können alle Säugetier- und Vogelarten bis zu einem Gewicht von 2500 kg untersucht werden. Außerdem werden regelmäßig früh- und totgeborene Feten von Nutz-, aber auch von Haustieren zur Untersuchung überbracht.

Schwerpunkt der Untersuchungen sind Infektionskrankheiten bzw. Tierseuchen, aber auch tierschutzrelevante Fragestellungen nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert und Untersuchungsumfang ein.

Während der Sektion werden alle Organsysteme des Tieres mit bloßem Auge auf krankhafte Veränderungen, wie Entzündungen, Missbildungen, Verletzungen oder Tumore, untersucht. Außerdem werden Proben aus den Organen und Geweben für weiterführende Untersuchungen entnommen. Je nach spezifischer Fragestellung des Falls können außerdem Fotos der festgestellten Veränderungen zur Dokumentationszwecken angefertigt werden.

Die Möglichkeit, ein verstorbenes Tier nach der Untersuchung für eine Bestattung zu Hause oder durch ein Tierbestattungsunternehmen wieder abzuholen, besteht aus tierseuchenrechtlichen Gründen leider nicht. Nach der Untersuchung werden die Tierköper entsprechend den gesetzlichen Regelungen an eine Tierkörperbeseitigungsanstalt abgegeben.

Abhängig von der Anzahl und Art der nach der Sektion eingeleiteten weiterführenden Untersuchungen liegen alle Ergebnisse durchschnittlich nach 7-14 Tagen vor. Dann erhalten Sie und auch Ihr betreuender Tierarzt einen Untersuchungsbericht über die in der Sektion und in allen anschließenden Untersuchungen erhobenen Befunde einschließlich einer Bewertung.

Die Kosten für die Sektion sind nach Größe und Gewicht der Tiere gestaffelt und in unserem Leistungsverzeichnis einsehbar. Die Kosten für die Tierkörperbeseitigung sind im Preis enthalten.

Für die Untersuchung von jagdbarem Wildwerden die Kosten von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadensverhütung des LAVE getragen.

Parasitologie

 

Die im Magen-Darm-Trakt ihrer Wirte lebenden Endoparasiten können vor allem bei starkem Befall ausgeprägte Magen-Darm-Entzündungen mit daraus resultierenden Verdauungsstörungen wie Durchfall oder einem Darmverschluss hervorrufen. Noch wichtiger ist in vielen Fällen aber, dass sie dem Wirt einen wesentlichen Teil der mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe „wegfressen“, was bei betroffenen Nutz-, Haus- und Heimtieren zu Leistungsminderungen, reduziertem Wachstum, verzögerter Entwicklung bei Jungtieren und bei besonders ausgeprägtem Befall zu fortschreitendem Gewichtsverlust bis hin zu Auszehrung führen kann. Darüber hinaus können Endoparasiten je nach Art und befallenem Organ noch zahlreiche weitere Schadwirkungen für den Wirt auslösen (z.B. Atemwegsentzündung bei Lungenwurmbefall).

Zur Untersuchung auf Endoparasiten stehen in unserem Labor das Flotationsverfahren zum Nachweis der Eier zahlreicher Magen-Darm-Würmer und von Kokzidien-Oozysten, das Sedimentationsverfahren zum Nachweis von Leberegel-Eiern und das Trichterauswanderungsverfahren nach Baermann-Wetzel zum Nachweis von Lungenwurmlarven zur Verfügung. Außerdem werden Direktausstriche von Kotproben nativ und nach Karbolfuchsinfärbung zum Nachweis von Kryptosporidien untersucht und es steht ein Antigen-ELISA zur Untersuchung auf Giardien zur Verfügung.

Ektoparasiten auf der Haut und im Fell/Gefieder sind bei vielen Tierarten primär Lästlinge, die durch ständigen Juckreiz permanente Unruhe verursachen. Besonders bei sehr jungen, sehr alten, vorerkrankten oder anderweitig abwehrgeschwächten Tieren können einige Ektoparasiten aber auch zu einer hochgradigen Schwächung des befallenen Tiers bis hin zum Versterben führen. Außerdem können sie Auslöser bzw. Wegbereiter für ausgeprägte Hautentzündungen mit Fell-/Federverlust sein und viele Ektoparasiten, vor allem Zecken und Flöhe, spielen eine wichtige Rolle als Überträger (sogenannte Vektoren) verschiedener viraler oder bakterieller Krankheitserreger (z.B. FSME-Virus, Borrelien, Barbesien, Anaplasmen).

Zur Parasitenbestimmung findet in unserem Labor eine mikroskopische Untersuchung der Proben entweder direkt oder nach Vorbehandlung mittels Kalilauge zur Auflösung der Haare/Federn statt. 

Im Befund werden Ihnen, sofern genau bestimmbar, die Art bzw. Gattung der nachgewiesenen Parasiten und semiquantitativ die Befallsstärke (gering-, mittel-, hochgradig) mitgeteilt.

Histologie

 

Eine histopathologische Untersuchung, das heißt eine Untersuchung von gefärbten Organ- und Gewebeschnitten unter dem Mikroskop, wird im Zusammenhang mit den meisten Sektionen durchgeführt. Dafür werden bei der Sektion entnommene Gewebeproben aus verschiedenen Organsystemen über Nacht in Formalin (18%ige Formaldehyd-Lösung) fixiert.

Unter dem Mikroskop können in den Organen und Geweben schon mit bloßem Auge sichtbare, aber auch makroskopisch nicht sichtbare Veränderungen genauer bestimmt, ihr Schweregrad bewertet und ihre ungefähre Dauer eingeschätzt werden.

Sichtbar sind z.B. Entzündungen, degenerative Veränderungen, Stoffwechselstörungen mit Einlagerung von Fremdsubstanzen in die Gewebe oder Tumore.